15 Hörstationen zu den Deportationen  

"Ihr letzter Weg"     

In den vergangenen Monaten hat der Verein "Sie waren Nachbarn" an 15 Orten in Moabit Hörstationen errichtet. 

Die letzte Hörstation wurde nun auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Moabit in der Turmstraße in Betrieb genommen.

Erklärbild zur Hörstation am Schildermast des Parkscheinautomaten in der Havelberger Straße (Bild: "Sie waren Nachbarn e.V.")

An den Hörstationen "Ihr letzter Weg" können sich PassantInnen per Knopfdruck die Beiträge aus dem Deportations-Audiowalk vorspielen lassen, in deutscher und englischer Sprache. 

Die Texte informieren über den Deportationsweg zwischen der als Sammellager missbrauchten Synagoge Levetzowstraße und dem Güterbahnhof Moabit, von dem mehr als 30.000 Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager und Ghettos deportiert wurden.

Die erste Hörstation wurde Anfang Mai dieses Jahres in der Moabiter Havelberger Straße in Betrieb genommen. Insgesamt sollen es über zwölf Hörstationen entlang des Deportationsweges zwischen dem einstigen Sammellager in der Synagoge Levetzowstraße und dem Güterbahnhof Moabit in der Quitzowstraße werden.   

Über die Hörstationen wird in deutscher und englischer Sprache auch über das Leben einzelner Opfer sowie über den Widerstand gegen die Nazis berichtet. Es sind Berichte von Betroffenen und Augenzeugen zu hören.

"Die vorgelesenen Texte stammen aus dem Audiowalk Ihr letzter Weg, der seit 2020 vom Verein kostenlos angeboten wird", informiert Sie waren Nachbarn e.V.  "Der Journalist Arndt Breitfeld, die Schriftstellerin Lea Streisand sowie der Liedermacher Reinhard Mey haben die Texte eingesprochen, weil es ihnen ein Bedürfnis war, an die Tragödie und diesen schmachvollen Teil unserer Geschichte zu erinnern." 

"An der Installation haben auch SchülerInnen der Abschlussklasse der Hedwig-Dohm-Oberschule am Stephanplatz teilgenommen", schreibt der Verein Sie waren Nachbarn auf seiner Webseite. " Die Jugendlichen im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik haben sich seit dem August 2022 wöchentlich bei der Herstellung der Hörstationen engagiert. Am 27. Juni gingen die Installationen zusammen mit den SchülerInnen am Gedenkort Güterbahnhof Moabit weiter. Dort am ehemaligen Deportationsbahnhof legten sie anschließend gemeinsam mit ihrem Lehrer Blumen ab und hielten eine Schweigeminute ab."

Der Verein "Sie waren Nachbarn" ist Kooperationspartner des Mitte Museum.

Jugendliche der Hedwig-Dohm-Oberschule beim Bauen einer Hörstation (Bild: "Sie waren Nachbarn e.V.")