Die erste Hörstation wurde Anfang Mai dieses Jahres in der Moabiter Havelberger Straße in Betrieb genommen. Insgesamt sollen es über zwölf Hörstationen entlang des Deportationsweges zwischen dem einstigen Sammellager in der Synagoge Levetzowstraße und dem Güterbahnhof Moabit in der Quitzowstraße werden.
"An der Installation haben auch SchülerInnen der Abschlussklasse der Hedwig-Dohm-Oberschule am Stephanplatz teilgenommen", schreibt der Verein Sie waren Nachbarn auf seiner Webseite. " Die Jugendlichen im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik haben sich seit dem August 2022 wöchentlich bei der Herstellung der Hörstationen engagiert. Am 27. Juni gingen die Installationen zusammen mit den SchülerInnen am Gedenkort Güterbahnhof Moabit weiter. Dort am ehemaligen Deportationsbahnhof legten sie anschließend gemeinsam mit ihrem Lehrer Blumen ab und hielten eine Schweigeminute ab."
Über die Hörstationen wird in deutscher und englischer Sprache auch über das Leben einzelner Opfer sowie über den Widerstand gegen die Nazis berichtet. Es sind Berichte von Betroffenen und Augenzeugen zu hören.
"Die vorgelesenen Texte stammen aus dem Audiowalk Ihr letzter Weg, der seit 2020 vom Verein kostenlos angeboten wird", informiert Sie waren Nachbarn e.V. "Der Journalist Arndt Breitfeld, die Schriftstellerin Lea Streisand sowie der Liedermacher Reinhard Mey haben die Texte eingesprochen, weil es ihnen ein Bedürfnis war, an die Tragödie und diesen schmachvollen Teil unserer Geschichte zu erinnern."