VORTRAG
Versteckte Synagogen-Baukunst in Berlin-Mitte

Bekannte und unbekannte Bauwerke der Jahrhundertwende
Architekturhistoriker Dr. Carsten Schmidt blickt bei seinem Vortrag hinter die Fassaden von Berlin-Mitte und geht auf Spurensuche nach den verstecken Synagogen in den Hinterhöfen der einstigen Mietkasernenviertel. Er gibt einen Überblick über die Bauwerke, deren Geschichte stets mit einem kleinen Verein und einer unmittelbaren Nachbarschaft verbunden war, rekonstruiert ihre baukünstlerische Gestaltung und zeigt die Merkmale auf, die sie von den großen, bekannten Berliner Synagogen unterscheiden. Dafür werden Rechercheergebnisse für sein neuestes Buch „Synagoge Feuerland: Der zerstörte Tempel von Berlin-Mitte“ einfließen.
GESPRÄCHSABEND
Familiengeschichte(n) zwischen Tätern und Opfern

Mit Dr. Dirk Kaesler und Nirit Ben-Joseph
Das Mitte Museum lädt zu einem Gesprächsabend über verdrängte Familiengeschichten im Schatten des Nationalsozialismus ein. Die Regisseurin und Stadtführerin Nirit Ben-Joseph („You look so German!“) und der Soziologe Prof. Dr. Dirk Kaesler („Lügen und Scham“) sprechen mit Nathan Friedenberg über Erinnerung, Verantwortung und die Frage, wie Geschichte bis heute nachwirkt. Filmausschnitte und Diskussion öffnen Raum für Austausch.
DEPENDANCE DES MITTE MUSEUMS
Rosa Lindemann und ihr antifaschistisches Netzwerk

Eine Intervention mit der Historikerin Heike Stange
Der „Lindemann-Stuhl“ erinnert an die KPD-Politikerin Rosa Lindemann, die in Tiergarten wirkte und während des Nationalsozialismus ein antifaschistisches Frauennetzwerk aufbaute. Gemeinsam mit der Historikerin Heike Stange beleuchtet die Veranstaltung Leben, Wirken und Nachwirken Rosa Lindemanns – von den Anfängen der Forschung bis zur Frage, wie Erinnerungskultur heute lebendig bleiben kann.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Aktionsmonats Ottilie Pohl, unterstützt durch das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und das Mitte Museum.
FILMABEND

Mit Prof. Hanns-Fred Rathenow, Prof. Michael Hoffmann und Prof. Martin Wiebel
Die einzige erhaltene Kopie des Dokumentarfilms „Wedding heute“ (1966) nimmt das Publikum mit auf eine faszinierende Zeitreise: Aus der Hubschrauberperspektive entfaltet sich ein lebendiges Panorama des Weddings der 1960er Jahre – zwischen Wohnvierteln, Industrieanlagen und der Berliner Mauer. Nach einer Einführung von Prof. Hanns-Fred Rathenow, Prof. Michael Hoffmann und Prof. Martin Wiebel sind die Gäste eingeladen, eigene Fotos und Erinnerungen mitzubringen. So entsteht ein Abend, der Geschichte sichtbar macht und im Austausch mit persönlichen Eindrücken den Wedding von damals neu erfahrbar werden lässt.
MUSIKALISCHE LESUNG

Eine musikalische Lesung über Leben und Werk des während der NS-Zeit verfolgten Komponisten Jan Meyerowitz
In „Noel far from Home“ begegnen sich Musik, Geschichte und Erinnerung: Der Bariton Simon Wallfisch und Pianist Daniel Seroussi interpretieren Werke des Komponisten Jan Meyerowitz, dessen Lebensweg von Verfolgung, Exil und dem Ringen um ein neues künstlerisches Leben nach dem Krieg geprägt war.
Ehemalige Jugendliche der AG Erinnern der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule lesen Texte, die auf Briefen und Dokumenten aus dem Familienarchiv Meyerowitz’ basieren und die Meyerowitz’ bewegende Geschichte lebendig werden lassen.
Eine musikalisch-dokumentarische Hommage an einen Komponisten zwischen Verlust, Neuanfang und kulturellem Erbe.