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Historische Schulwandkarten und -bilder (1890-1979) 

Digitalisierung von Objekten aus dem Bestand des Mitte Museums

Der kultur- und schulgeschichtlich bedeutende Bestand an Schulwandbildern und -karten mit über 200 Objekten aus dem späten 19. bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (Förderprogramm Digitalisierung 2022) wissenschaftlich erschlossen und anschließend digitalisiert.

„Der Wald“, vor 1914 , Verlag J. F. Schreiber, Esslingen, 86,5 x 121 cm, Foto: Friedhelm Hoffmann , 2022.
„Der Wald“, vor 1914, Verlag J. F. Schreiber, Esslingen, 86,5 x 121 cm, 
Foto: Friedhelm 
Hoffmann, 2022.

Schulwandbilder stellen im Mitte Museum einen kulturgeschichtlich bedeutenden Objektfonds dar und sind eng mit der Bau- und Nutzungsgeschichte des Museumsgebäudes verbunden – das Haus wurde 1864/1866 als 32. Gemeindeschule errichtet. Die Objekte sind wichtige bildungs- und mediengeschichtliche Quellen, die Auskunft geben über pädagogische und politische Konzepte. Für fast alle Unterrichtsfächer und Klassenstufen gab es Karten und Bilder, in denen sich der Zeitgeist und das Schulwissen der historischen Phasen und politischen Systeme widerspiegeln. 

Mit dem Eintrag in die museumseigene Datenbank sowie der Onlinepräsentation auf museum-digital, in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DBB) und in der Europeana wird der Bestand öffentlich zugänglich gemacht. Neben der wissenschaftlichen Erschließung wurden Maßnahmen zur Bestandserhaltung umgesetzt. 

Im Fall von sechs Schulwandbildern, die kolonialistisches Gedankengut widerspiegeln, kommt das Mitte Museum als Einrichtung des Bezirksamts Mitte von Berlin dem „Postkolonialen Erinnern in der Stadt“ und der Dekolonisierung musealer Sammlungen nach. Im April 2023 fand der Auftakt der gemeinsamen Werkstattreihe „Dekolonisierung von Museen“ von Mitte Museum, Botanischer Garten / Botanisches Museum und Brücke-Museum statt. Am Beispiel der sechs Objekte wurden Strategien der musealen Einordnung, Präsentation und Vermittlung diskutiert.

Im Rahmen ihres Programms „Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin“ fördert die Senatskanzlei für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Institutionen wie Museen, Archive u. a. finanziell. Projektpartner ist das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS).

digiS-Jahreskonferenz 2023
Jonas Hartmann, Wissenschaftlicher Volontär, am Infostand 
(Bild: FabianWinklerFotografie.com für digis-berlin.de)

Am 24. Mai 2023 fand am Zuse Institut Berlin (ZIB) die Konferenz zum 10-jährigen Jubiläum von digiS statt. Die Digitalisierungsprojekte der Jahre 2022 und 2023 wurden in eigenen Panels mit Minute Madness und an Infoständen mit wissenschaftlichem Poster vorgestellt.

Der Projektabschlussbericht ist auf der digiS-Webseite öffentlich zugänglich. 

 

Projektkoordination: Sigrid Schulze

Projektmitarbeit: Jonas Hartmann, Julia Pomeranzewa, Matheos Pontikos und Stephanie Wintermann