In der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs erstreckte sich Berlins größtes Kasernen- und Exerziergelände, bis es im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde. Zum Abschluss der Stadtführung am Samstag besuchen die Teilnehmenden das ehemalige Gerichtsgebäude in der Lehrter Straße und die dortige Präsentation zeitgenössischer Kunst im Rahmen der 13. Berlin Biennale. Die Stadtführung am Sonntag führt zum Gedenkort Güterbahnhof Moabit und erinnert an den größten Deportationsbahnhof Berlins.
Anmeldung erforderlich
Samstag, 13.9.2025, 10:00 - 13:00 UhrSonntag, 14.9.2025, 15:00 - 17:00 Uhr
Das Kasernenviertel in Moabit
Die Teilnehmenden der Stadtführung entdecken die Überreste wilhelminischer Militärarchitektur und besichtigen Orte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Eine Gedenkstele in der Kruppstraße erinnert an das Sammellager der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) im sogenannten Tattersall. Im Rahmen der „Fabrikaktion“ sperrte die Gestapo zwischen dem 27. Februar und dem 2. März 1943 in der Reithalle über 1.000 Jüdinnen und Juden ein, bevor sie vom Güterbahnhof Moabit aus in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden.
Zum Abschluss der Stadtführung besuchen die Teilnehmenden das ehemalige Gerichtsgebäude in der Lehrter Straße, das im Rahmen der 13. Berlin Biennale erstmals als Ort für zeitgenössische Kunst in Berlin zugänglich gemacht wird. Die Themen der Berlin Biennale bilden eine spezifische Linie zeitgenössischer künstlerischer Ausdrucksformen, die sich aus unterschiedlichen Praktiken und Kunstgeschichten nicht benachbarter Regionen zusammensetzt. Der Fokus liegt auf dem Potenzial der Kunst in politisch herausfordernden Zeiten.
Die 13. Berlin Biennale findet vom 14. Juni bis 14. September 2025 statt und wird von Zasha Colah kuratiert. Die Stadtführung wird von Jonas Hartmann geleitet. Bitte beachten Sie, dass die Wege nicht rollstuhlgerecht sind.
Wann: 13. September 2025, 10-13 Uhr
Treffpunkt: Ulanen-Denkmal, Claire-Waldoff-Promenade, 10557 Berlin
Anmeldung: erforderlich bis 7. September, Eintritt frei
Der Gedenkort Güterbahnhof Moabit
Vom Güterbahnhof Moabit aus wurden in den Jahren von 1942 bis 1944 mehr als 30.000 Menschen in Ghettos und Vernichtungslager deportiert. Die Nationalsozialisten trieben die Jüdinnen und Juden aus den Sammellagern vor aller Augen durch die Straßen Moabits zum Bahnhof. Die Nationalsozialisten nutzen den Bahnhof sowohl wegen seiner zentralen Lage im Schienennetz, als auch aufgrund seiner Nähe zu den Sammellagern.
Die Führung mit dem Regionalhistoriker Andreas Szagun thematisiert unter anderem die Rolle der Reichsbahn im Netzwerk der Deportation und die Entstehung des Gedenkorts.
Wann: 14. September 2025, 15-17 Uhr
Treffpunkt: Quitzowstraße 21, 10559 Berlin
Anmeldung: nicht erforderlich, Eintritt frei