VORTRAG UND PUBLIKUMSGESPRÄCH

Forschungseinblicke

Koloniale Verflechtungen in Berlin-Mitte

Mit Mitteln des Bezirkskulturfonds konnte das Mitte Museum in 2025 Forschungen zur lokalen Kolonialgeschichte in Auftrag geben. Am 11. Dezember werden erste Ergebnisse vorgestellt.

Termine und Öffnungszeiten

Donnerstag, 11.12.2025, 18:00 - 20:00 Uhr

Typografische Gestaltung mit großen gelben und schwarzen überlappenden Buchstaben. Lesbar: Koloniale Verflechtungen in Berlin-Mitte,  11.12.2025, 18 Uhr.
Gestaltung: Laufrichtung.studio

Die Berliner Historiker*innen Dr. Dörte Lerp und Stefan Zollhauser untersuchen im Auftrag des Mitte Museums, wie wirtschaftliche und militärische Akteur*innen auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Berlin-Mitte im Zeitraum von 1871 bis 1919 an der kolonialen Expansion des Deutschen Kaiserreichs beteiligt waren.

Die Forschenden richten ihren Blick unter anderem auf Orte im Bezirk, an denen koloniale Verflechtungen sichtbar wurden.

Im Jahr 1900 kehrten deutsche Soldaten, die an den gewaltsamen Vergeltungsaktionen gegen die chinesische Bevölkerung im Zuge der Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstands beteiligt waren, öffentlichkeitswirksam über den Lehrter Bahnhof nach Berlin zurück. Die "Disconto-Gesellschaft" mit Sitz in der Behrenstraße war Hauptgesellschafterin der "Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft", die in der Kolonie im heutigen Namibia eine Eisenbahnlinie errichten sollte, um den Abtransport von Rohstoffen aus dem kolonialen Bergbau zu ermöglichen.

Im Anschluss an die Vorstellung ist ein Publikumsgespräch vorgesehen (Moderation: Henriette Giersberg, wissenschaftliche Volontärin, Mitte Museum).

 

Dr. Dörte Lerp forscht, lehrt und publiziert zu deutscher und europäischer Kolonialgeschichte, globaler Tourismusgeschichte und postkolonialer Erinnerungskultur.​ Sie promovierte zu kolonialen Bevölkerungspolitiken auf dem Gebiet des heutigen Namibia und des heutigen Polen zwischen 1884 und 1914. Zuletzt leitete sie ein von der DFG gefördertes Forschungsprojekt zur Geschichte der Tourismusentwicklung in Ostafrika an der Freien Universität Berlin.

Stefan Zollhauser ist Historiker und Ausstellungsmacher. Er arbeitet zur Berliner Stadtgeschichte mit besonderem Fokus auf alltagsgeschichtlichen Themen. Mit seinem Projekt „Berliner Spurensuche“ und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bezirksmuseen entwickelt er Führungen, Workshops und Ausstellungen. Dabei betrachtet er koloniale Verflechtungen und zeigt, wie sie sich im Stadtraum manifestieren.

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Das Projekt wird aus Mitteln des Programms des Landes Berlin zur kulturellen Infrastrukturerhaltung und -entwicklung in den Bezirken (Bezirkskulturfonds) gefördert.