Die Medienkünstlerin Caroline Böttcher führt im Rahmen des Tags des offenen Denkmals durch den Humboldthain und geht der Frage nach dem Denkmalwert des Parks als Trümmerberg nach.
Samstag, 13.9.2025, 13:00 - 14:30 Uhr
Am 8. Mai 2025 jährte sich das Kriegsende zum 80. Mal und damit auch der Beginn einer drastischen physiognomischen Veränderung Berlins: Die Aufschüttung von unverwertbaren Kriegstrümmern ließ in der Stadt 20 künstliche Erhebungen wachsen. Der Teufelsberg mit seiner Höhe von 120 Metern ist der größte dieser sogenannten „Trümmerberge“. Durch die planvolle Aufschüttung und die Anpassung der Schuttmengen in die Landschaft ist heute kaum mehr ersichtlich, dass diese Berge so jung sind – und von Menschen geschaffen wurden. Trümmerberge sind daher ambivalente Orte: Als Parks dienen sie der Erholung und dem Vergessen, dem Schönen, dem Zeitlosen, dem Vergnügen – während unter der Erde unsichtbar der Teil der Stadt, ihrer Architektur und Kultur liegt, die durch den Krieg zerstört wurde. Wenn wir realisieren, dass wir in einer Zeit leben, in der Kriege weiterhin auf der ganzen Welt existieren, werden die Trümmerberge zur stillen Mahnung, zu einem Memento mori.
Treffpunkt: Ramlerstraße Ecke Brunnenstraße
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich
Die Künstlerin Caroline Böttcher veröffentlicht mit dem Buch „Mont Klamott“ die Ergebnisse ihrer 10-jährigen Recherche zu den Berliner Trümmerbergen. Die Buchpremiere findet am 14.9. um 14 Uhr im Mitte Museum statt.
Mont Klamott. Berliner Trümmerberge
von Caroline Böttcher
Zwei Bände: Hardcover und Heft, gesamt 144 Seiten
20 x 24,9 cm
70 Fotografien und Zeichnungen in Farbe und Schwarz-Weiß
Satz und Gestaltung: Tania Tischmeier & Bureau Punktgrau
ISBN 978-3-9824959-7-2
Urbanophil 09/2025
36 € (erhältlich im Buchhandel)